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Kardiomyopathie beim Kaninchen

Kaninchen können, genau wie Menschen, an Herzerkrankungen leiden. Leider sind sie recht schwer zu diagnostizieren, da die Symptome wegen ihrer Unauffälligkeit oft erst spät entdeckt werden. Zudem sind Herzfehler nicht immer erblich bedingt, sondern häufig eine Folgeerkrankung von unbehandelten Infektionen, wie z.B. dem Kaninchenschnupfen. Dies erschwert die Diagnose ungemein, da die auftretenden Symptome meistens der ursprünglichen Erkrankung zugeschoben werden oder mit anderen Krankheiten, wie z.B. E.C. verwechselt werden.

Symptome, die im Zusammenhang mit Herzproblemen auftreten können, sind:

-   Das Kaninchen wird ruhiger und bewegt sich weniger, zudem wirkt es schnell erschöpft
-   Schnelle Atmung, besonders nach Bewegung
-   Gewichtsverlust infolge von Inappetenz
-   Koordinationsprobleme und Bewegungsstörungen (wie man es auch teilweise bei E.C. Patienten beobachten kann)
-   Blaufärbung (Zyanose) der Schleimhäute; besonders gut bei hellen Tieren ersichtlich

All diese Symptome können auf Herzprobleme hindeuten und es bedarf unbedingt einer fachkundigen Untersuchung durch den Tierarzt. Dieser wird das Tier zunächst mit einem Stethoskop abhören, ehe weitere Maßnahmen, wie Röntgen, Ultraschall oder ein EKG in Betracht gezogen werden. Hegt der Tierarzt beim Abhören auch nur den kleinsten Verdacht auf ein Herzproblem, sollte unbedingt ein Herzultraschall erfolgen um sicher zu gehen, dass kein Tumor, Abszess oder andere Veränderungen für die Probleme verantwortlich sind. Zudem kann nur so die genaue Diagnose erfolgen, da mehrere Funktionsstörungen des Herzens als Ursache vorliegen können. Es ist wichtig, dass den Tieren möglichst viel Stress erspart bleibt (daher ist ein Röntgenbild nicht immer anzuraten, vor allem dann nicht wenn ein Herzultraschall beim Tierarzt oder in einer speziellen Klinik erfolgen kann), weil das Herz sowieso schon nicht mehr gut arbeitet und jede zusätzliche Belastung zum Herzstillstand führen kann.

Wenn die anfänglichen Symptome einer Kardiomyopathie bzw. einer Herzinsuffizienz nicht erkannt werden, so kommt es irgendwann zu akutem Herzversagen. Hier ist sofortiges Handeln wichtig, damit das Tier überhaupt eine Überlebenschance hat.

Folgende Symptome können auftreten:
-   Atemnot, einhergehend mit Flankenatmung
-   Herzrasen bzw. sehr stark erhöhter Herzschlag
-   Anheben des Kopfes, bzw. Reißen des Kopfes in den Nacken (wie es auch oft bei sterbenden Kaninchen mit RHD I beobachtet werden kann)
-   Wasseransammlungen im Thorax und in der Lunge, was dazu führt, dass die Tiere den Mund offen stehen lassen

Herzerkrankungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ist einmal ein Herzfehler diagnostiziert so ist eine gezielte Therapie möglich. Anders als bei anderen Erkankungen gibt es allerdings keine konkreten Vorgaben, da jedes Tier andere Mengen bestimmter Mediakmente zur Behandlung braucht – die Kaninchen müssen durch die richtige Anpassung der Medikamente und der Dosierung erst „eingestellt“ werden. Zudem sind regelmäßige Tierarztbesuche ratsam um kontrollieren zu können, ob die Medikation noch ausreichend ist.

Medikamente, die bei Herzerkrankungen zur Anwendung kommen können:
- Dieuretika, wie z.B. Furosemid
- ACE-Hemmer, wie z.B. Benazepril, Rampril
- Antiarrythmika, wie z.B. Diltiazem
- Herzglykoside, wie z.B. Digoxin
- Pflanzliche Präparate, wie z.B. Cardio Komplex

Während die pflanzlichen Präparate bereits bei einem Verdacht auf eine Herzinsuffizienz verabreicht werden dürfen, ist die Gabe anderer Medikamenten, wie z.B. von Digoxin, nur nach einer gesicherten und vollständigen Diagnose möglich. Eine gute Diagnose ist im Falle von Herzerkrankungen sehr wichtig, da sie oft nur als Folgeerscheinung auftreten oder schnell mit anderen Krankheiten verwechselt werden. Daher ist es sinnvoll sich an einen Spezialisten auf dem Gebiet von Herzerkrankungen zu wenden, wenn der eigentliche Tierarzt kein Fachmann auf diesem Gebiet ist.

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